
Wie steht es um die Geschlechtergerechtigkeit in der Musik?
DW
Eine Studie der MaLisa-Stiftung belegt, dass Frauen in der Musikbranche noch immer unterrepräsentiert sind. Das hat sich in den letzten zehn Jahren kaum verbessert.
Um die Geschlechtergerechtigkeit in der Musikbranche ist es weiterhin schlecht bestellt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der MaLisa-Stiftung, durchgeführt in Kooperation mit der deutschen Musikverwertungsgesellschaft GEMA und Music S Women.
Unter dem Titel "Gender in Music - Charts, Werke und Festivalbühnen" untersuchte die Studie, wie viele Frauen auf Festivals, in den Charts und den Datenbanken der GEMA vertreten sind, sowohl unter den Interpreten als auch den Komponisten und Produzenten.
Das Ergebnis fällt eindeutig aus: "Die Musikbranche bleibt über die vergangenen zehn Jahre nahezu unverändert in hohem Maße männlich dominiert", so die MaLisa-Stiftung auf ihrer Website. "Frauen sind im Verhältnis zu ihrem Anteil in der Gesellschaft deutlich unterrepräsentiert, nicht-binäre Menschen und andere Geschlechtsidentitäten sind noch weniger sichtbar und konnten so gut wie nicht identifiziert werden."
Der Frauenanteil erreiche in keinem der untersuchten Bereiche auch nur 20 Prozent. Mancherorts ließe sich sogar ein Rückgang beteiligter Frauen feststellen.
Die Musik in den deutschen Charts werde zu 85 Prozent von Männer komponiert. In den Top 100 der Single-Charts lag der Männeranteil 2019 sogar bei 91 Prozent - noch einmal gut vier Prozentpunkte mehr als im Jahr 2010. Frauen hätten auch deshalb wenig Chancen, weil Männer meistens mit anderen Männern produzieren würden. Damit geht auch das meiste Geld an Männer, das die GEMA ausschüttet.