Wie sprechen Russland und der Westen?
ZDF
Der Russland-Ukraine-Konflikt hält die Welt in Atem. Welche diplomatischen Formate gibt es, um Russland und den Westen an einen Tisch zu bringen?
BeteiligteDeutschland, Frankreich, Ukraine, Russland
HintergrundDie Bezeichnung Normandie-Format geht auf den Ort des ersten Treffens in dieser Zusammensetzung zurück: Dieses fand am 6. Juni 2014 am Rande der Feierlichkeiten zum 70. Jahrestag der Landung der Alliierten in der Normandie statt.
Aktuell2014 und 2015 war das Ziel des Normandie-Formats die Befriedung des Konflikts in der Ostukraine. Der bislang größte Verhandlungserfolg des Normandie-Quartetts war dabei das Minsker Abkommen von 2015, dass den zentralen Leitfaden für eine friedliche Beilegung des Ukraine-Konflikts darstellen sollte. Die Umsetzung erwies sich allerdings als problematisch. Kiew und Moskau werfen sich bis heute gegenseitig regelmäßig Verstöße gegen das Minsker Abkommen vor.
Nach 2019 blieben größere Fortschritte und Gipfeltreffen zunächst aus. Die neu ins Amt eingeführte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) regte im Januar 2022 die Wiederaufnahme von Gesprächen im Normandie-Format an und betonte so die Bereitschaft des Westens zu einem "ernsthaften Dialog" mit Putin.
BilanzDas Minsker Abkommen zeigt das diplomatische Potenzial der Gesprächsrunde. Kritiker bemängeln allerdings, dass eine stärkere Einbeziehung der USA in die Gespräche mit Russland nötig sei.
BeteiligteMitgliedsstaaten der Nato, Russland
HintergrundDer Nato-Russland-Rat wurde im Jahr 2002 ins Leben gerufen, um einen Austausch zwischen der westlichen Militärallianz und Moskau zu ermöglichen. Zuvor gab es bereits eine Zusammenarbeit zwischen Nato und Russland auf Grundlage der Nato-Russland-Grundakte.