Wie Spanien den deutschen Fußball massiv beeinflusst
n-tv
Deutschland gegen Spanien kann man gut und gerne als vorgezogenes Endspiel der Fußball-EM betrachten. Die beiden Nationalteams spielen einen versierten Ballbesitzfußball. Das kommt nicht von ungefähr. Ein Blick zurück.
Als Deutschland und Spanien im EM-Finale 2008 aufeinandertrafen, lagen noch Welten zwischen beiden Fußballnationen. Doch 16 Jahre später haben sich beide erheblich angenähert - vor allem dank des spanischen Einflusses auf den deutschen Fußball. Bundestrainer Joachim Löw ließ bei der WM 2010 - mit einem umgebauten Kader rund um Mesut Özil, Thomas Müller und Co. - einen doch deutlich veränderten Fußball spielen.
War zuvor noch viel auf Athletik und System-Stabilität ausgerichtet, spielte das DFB-Team fortan einen dominanteren Ballbesitzfußball - bis man auf Spanien im Halbfinale der WM 2010 traf und hinten eingeschnürt wurde. In Ansätzen erinnerte das an jenen Fußball, den Pep Guardiola mit dem FC Barcelona über Jahre praktizierte und verfeinerte. Das Positionsspiel und der darüber hinaus reichende Einfluss des Katalanen auf die deutsche Nationalmannschaft wurden nach 2008 unübersehbar. Erst recht, als Guardiola ab 2013 das Traineramt beim FC Bayern München übernahm.
Vor seinem Amtsantritt gewannen die Bayern den Champions-League-Titel im Finale von Wembley gegen Borussia Dortmund. Der große Unterschied zum "Finale dahoam" in der eigenen Allianz Arena ein Jahr davor, als Bayern noch gegen Chelsea gescheitert war: Javi Martínez. Der baskische Mittelfeldspieler erzeugte jene defensive Grundstabilität, die den Bayern bis 2012/13 noch fehlte. Auch nach dem Finale von 2013 sollte Martínez weiterhin eine wichtige Rolle spielen, wenngleich Guardiola ihn fortan des Öfteren in der Innenverteidigung einsetzte.
Auf die Hattrick-Gala folgen Kopfschütteln und Sorgen: Karim Adeyemi ist der Mann des Champions-League-Abends von Borussia Dortmund. Erst demütigt er Celtic Glasgow, dann aber verletzt sich der 22-Jährige. In seiner Topform wäre ein längerer Ausfall ein herber Verlust für den Fußball-Bundesligisten.
Wird Klopp der Nachfolger von Bundestrainer Nagelsmann, wenn dieser sein Tagesgeschäft wieder in der wunderbaren Welt des Klub-Fußballs sieht? Trainer-Ikone Klopp hat dazu eine klare Meinung. Die formuliert er, nachdem er von Bundespräsident Steinmeier mit dem Bundesverdienstorden ausgezeichnet wird.