
Wie Siele und Schleusen Wanderfische hindern
n-tv
Tausende Kilometer wandern Jungaale quer durch den Atlantik, bis sie in Niedersachsen ankommen. Doch von der Küste bis in die Binnenseen müssen die Fische Siele und Schleusen überwinden. Experten machen bei einem Aktionstag auf das Problem aufmerksam - und sammeln Daten.
Emden (dpa/lni) - Anlässlich eines weltweiten Aktionstages zur Fischwanderung werden an der ostfriesischen Küste an diesem Samstag an drei Orten Fische gezählt. Im Fokus stehen die sogenannten Glasaale, die kleinen Jungfische des Europäischen Aals, wie der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) mitteilte. Bei ihrer tausende Kilometer langen Wanderung vom Atlantik bis in Niedersachsens Binnengewässer stoßen die nur wenige Zentimeter großen Fische an der Küste auf Siele und Sperrwerke - diese Hindernisse zwischen Meer und Binnenland müssen die Glasaale und andere Fischarten bei ihrer Wanderung überwinden.
Um mehr über die Wanderung der Glasaale zu lernen, fangen und registrieren Experten einen Tag lang die Wanderfische, die an der Schleuse in Oldersum (Landkreis Leer), am Siel- und Schöpfwerk Knock in Emden sowie am Schöpfwerk Harlesiel (Landkreis Wittmund) ankommen. Interessierte können das sogenannte Fischmonitoring an allen drei Standorten verfolgen und sich über die Wanderung der Aale informieren, teilte der NLWKN mit. Neben dem Landesbetrieb sind unter anderem auch der Bezirksfischereiverband Ostfriesland und das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Emden an der Aktion beteiligt.
"Die winzigen Glasaale, die im Gegensatz zu ihren Eltern normalerweise die Wenigsten jemals zu Gesicht bekommen und hier live erlebt werden können, sind schon ein nicht alltäglicher Anblick", sagte Oliver-David Finch von der NLWKN-Betriebsstelle in Aurich.