Wie schlimm Impfdurchbrüche wirklich sind
n-tv
Immer mehr Menschen infizieren sich mit Corona, obwohl sie zwei- oder sogar dreifach geimpft sind. Meist erkranken Geimpfte aber seltener und viel weniger schwer an Covid-19. Impfdurchbrüche verlaufen in den meisten Fällen sehr mild.
Doppelt geimpft, sogar geboostert - und trotzdem mit Corona angesteckt. Fast jeder kennt inzwischen jemanden, der trotz Impfung an Corona erkrankt ist. "In der Regel äußert sich eine Infektion nach Booster-Impfung sehr milde," sagt Reinhold Förster im Podcast "Wieder was gelernt". Er leitet an der Medizinischen Hochschule Hannover das Institut für Immunologie und ist Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. Die Symptome seien ähnlich wie bei einer Erkältung. "Die Menschen husten, schniefen, sie haben Kopfschmerzen. Es dauert ein paar Tage und dann ist es in der Regel vorbei.
Impfdurchbrüche nennt man Fälle, bei denen sich Geimpfte mit dem Coronavirus anstecken und auch Krankheitssymptome zeigen. Grund dafür sei, dass die derzeit genutzten Impfstoffe noch gegen das ursprüngliche Wuhan-Virus hergestellt worden sind, erklärt Förster. "Nur, wenn wir wirklich eine sehr starke Immunantwort haben, so wie wir sie nach drei Impfungen bekommen, sind wir in der Lage, die Infektion ganz gut zu kontrollieren, wenn auch nicht vollkommen asymptomatisch."
Die Impfstoffe, die momentan auf dem Markt sind, sind zwar sehr wirksam, können aber nicht alle Infektionen verhindern. "Selbst beim Boostern ist es so, dass man ab zwei Wochen danach 'nur' einen Schutz von 75 Prozent vor Infektion hat. Das war bei den vorherigen Varianten deutlich besser. Da hatte man einen Schutz der hoch in die 90 Prozent ging. Jetzt weiß man aber, dass nach der Boosterung innerhalb von ungefähr 10 Wochen der Schutz vor Infektion ziemlich weg ist," weiß Förster.