Wie Russlands Fußball in wenigen Tagen kollabiert
Die Welt
Putins Angriffskrieg hat auch große Folgen für den russischen Alltag. So zu sehen in der Fußball-Liga. Ausländische Spieler verlassen das Land in Scharen. Die meisten aus moralischen Aspekten. Dafür müssen sie sich „Ratten“ nennen lassen.
Trainer kündigen reihenweise ihre Jobs, halbe Mannschaften verlassen die Klubs, international steht die Verbannung aus allen Wettbewerben – die Invasion Russlands in die Ukraine hat für den russischen Fußball weitreichende Konsequenzen. Wurde vor gut dreieinhalb Jahren mit der WM im eigenen Land noch gefeiert, droht nun die Bedeutungslosigkeit. Die Liga läuft trotz kurzer Diskussion über einen Abbruch weiter.
„Es war sehr hektisch. Zuerst gingen die Trainer, dann wollten auch die ausländischen Spieler weg. Es fühlte sich an wie ein sinkendes Schiff“, sagte der schwedische Nationalspieler Viktor Claesson. Mit seiner Frau brauchte der 30-Jährige anderthalb Tage, um von Krasnodar aus seine Heimat zu erreichen. Den Verein unweit des Schwarzen Meeres erwischte es am heftigsten. Der deutsche Trainer Daniel Farke löste seinen Vertrag nach wenigen Wochen auf, neun Spieler gingen ebenso.