Wie Orbán mit Ukraine-Flüchtlingen an die EU-Milliarden kommen will
Die Welt
Der für seine rigorose Migrationspolitik bekannte Viktor Orbán gibt sich angesichts des Kriegs in der Ukraine und kurz vor den Wahlen plötzlich als flüchtlingsfreundlich. Mit Verweis auf die Krise fordert der ungarische Premier eine Freigabe der eingefrorenen EU-Gelder. Zu Recht?
Es sind keine besonders großen Menschengruppen, die dieser Tage an den internationalen Bahnhöfen Keleti und Nyugati, dem Ost- und dem Westbahnhof, in Budapest ankommen. Hier und da ist Ukrainisch oder Russisch zu hören, vor den Gleisen stehen lediglich wenige freiwillige Helfer, sie geben Medikamente oder Lebensmittel aus – es ist hier in Ungarn eine gänzlich andere Situation als etwa in Polen.
Polen hat seit dem Ausbruch des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine den mit Abstand größten Teil der ukrainischen Flüchtlinge aufgenommen; fast 2,4 Millionen von ungefähr vier Millionen halten sich im westlichen Nachbarland auf.