Wie man Omikron zu Hause durchsteht
ZDF
Was braucht man, um eine Infektion mit Omikron zu Hause durchzustehen? Und wann sollten Corona-Patienten ins Krankenhaus?
An seinen Patienten und Patientinnen sehe er, dass die Corona-Symptome sich verändert haben, sagt Dr. Hans-Michael Mühlenfeld. Weniger von ihnen kämen in seine Praxis mit Luftnot und Geschmacksverlust, dafür klagten mehr von ihnen über Halsschmerzen und Husten.
Mühlenfeld ist niedergelassener Hausarzt in Bremen und erlebt die derzeitige Lage als einen Wendepunkt, wie er selbst sagt. Seit vier Wochen habe er niemanden mehr wegen Corona ins Krankenhaus einweisen müssen - er macht das an der Omikron-Mutation fest.
Diejenigen, die eine Infektion erwischt hat, könnten sich in der Regel zu Hause auskurieren. "Doch es gibt trotzdem Patienten, die in eine kritische Phase geraten", so Mühlenfeld. Wer mit mäßigem Fieber und Erkältungssymptomen im Bett liege, müsse nicht zwangsläufig zum Arzt. Anders sehe es bei Atembeschwerden aus. Das gleiche gelte für Kreislaufbeschwerden, wie Schwindel, kalte Hände oder blaue Finger.
Ein wichtiges Indiz dafür, wie sehr der Körper durch das Virus bereits angegriffen hat, sei der Sauerstoffgehalt im Blut. In seiner Praxis testet Mühlenfeld seine Patientinnen und Patienten deshalb auch darauf. Sinkt der Sauerstoffgehalt ab, sei das ein Warnsignal und ein Indiz, ob die Person in ein Krankenhaus verlegt werden sollte oder nicht.
"Es ist ein individuelles Abwägen von Risiken und Optionen", so Mühlenfeld, auch im Hinblick darauf, wie gut jemand in den eigenen vier Wänden versorgt werden kann. "Wenn jemand zu Hause allein ist, sollte er eher zur Beobachtung in ein Krankenhaus, als wenn er von jemandem versorgt werden kann."
Wer krank ist, ob Corona oder nicht, will wohl einfach nur schnellstmöglich gesund werden. Doch bei einer Viruserkrankung muss man durch manches einfach durch. So sagt es Ursula Sellerberg, Apothekerin und Pressesprecherin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. "An der Ursache kann man nichts machen. Aber mit rezeptfreien Mitteln lassen sich immerhin die Symptome abmildern."
Bei sehr vielen Corona-Patienten und -Patientinnen kämen Kopf- und Gliederschmerzen vor. "Dagegen helfen Schmerzmittel, gegen Schnupfen Nasenspray."