Wie man eine schwarze Siegerin wird
Die Welt
Es ist die Geschichte eines ultimativen Aufstiegs: Die Schwestern Serena und Venus Williams lächeln Klassenhindernisse und rassistische Beleidigungen weg – und werden Tennisstars. Der Film „King Richard“ zeigt, welche problematische Rolle dabei der Vater einnahm.
„King Richard“ ist ein Spielfilm über den meteoritenhaften Aufstieg der Tennis spielenden Williams-Schwestern, in dem Serena und Venus aber nicht die Hauptfiguren sind. Das ist der clevere Trick dieser Filmbiografie, die mit sechs Nominierungen zu den Oscar-Favoriten zählt und sich in Wirklichkeit um deren Vater dreht: Richard Williams.
Der ist, ehrlich gesagt, auch die interessantere Figur als die beiden Schwestern, die zwei Jahrzehnte lang das Damentennis dominiert und zusammen 30 Grand-Slam-Einzeltitel gewonnen haben. Richard Williams wuchs in dem Ku-Klux-Klan-Staat Louisiana auf, eines von fünf Kindern einer armen Familie, und über seine ersten 40 Lebensjahre ist kaum etwas bekannt. Es scheint, als sei er erst an jenem Tag geboren worden, als er die Rumänin Virginia Ruzic im Fernsehen die French Open gewinnen und einen Siegerscheck von 40.000 Dollar entgegennehmen sah.