Wie Jens Lehmann 2006
Süddeutsche Zeitung
Torwart Unai Simón hilft Spanien im Viertelfinale gegen die Schweiz, ein kleines Elfmetertrauma zu überwinden - indem er auf einen Spickzettel setzt.
Der Torwächter Unai Simón, 24, haushaltet gern mit seinen Emotionen. Jedenfalls dann, wenn er auf dem Platz steht. Doch als das Elfmeterschießen gegen die Schweiz vorüber war, weil Mikel Oyarzabal nach dem Fehlschuss von Ruben Vargas traf, gab es für ihn kein Halten mehr. Spaniens Nationaltorwart rannte zur Eckfahne, die rechts von der Ehrentribüne war, und jubelte wie noch nie in diesem EM-Turnier, in dem er nun mit Spanien das Halbfinale erreicht hat. Zeitgleich löste sich an der Mittellinie die Traube der Kameraden auf, sie stürzten hinter Simón her und begruben ihn am Ende unter einem Haufen menschlicher Körper. Die Schweizer hingegen, die sich so nahe am größten Erfolg ihrer Fußballgeschichte gefühlt hatten, sackten in sich zusammen. Thiago Alcántara, der sehr spät eingewechselt worden war, ging zu ihnen - vor allem zu Vargas - und spendete Trost. Doch die Blicke richteten sich auf Simón, den Torwart aus der Region Álava, der seinen Trainer Luis Enrique schulterte.More Related News