Wie Indien russisches Öl in Europa verkauft
n-tv
Am Jahresende verliert Russland mit der EU seinen größten Öl-Abnehmer. Ersatz scheint schon gefunden: Länder wie Indien decken sich mit dem günstigen Öl ein. Offiziell für die heimische Versorgung, aber mit verschleierter Herkunft landet es trotz Sanktionen in EU und USA.
Die Gaslieferungen nach Deutschland und in andere EU-Staaten hat Russland mittlerweile schon deutlich reduziert. Bis zum Jahresende müssen sich die europäischen Partner der Ukraine auch nach Alternativen zum russischen Öl umschauen, wenn sie ihr Embargo umsetzen wollen. Und Russland braucht neue Abnehmer in anderen Teilen der Welt.
Aber die scheinen schon gefunden: Südafrika überlegt, günstig russisches Öl zu kaufen, um die steigenden Spritpreise zu bekämpfen. Und China hat im Mai so viel Öl aus Russland importiert wie noch nie. Fast zwei Millionen Fässer sind nach Angaben der chinesischen Zollbehörden jeden Tag in der Volksrepublik eingetroffen.
Auch Indien freut sich über das günstige Angebot. Noch im Januar und Februar haben indische Raffinerien gar kein Öl aus Russland importiert, im Mai waren es plötzlich rund 819.000 Fässer pro Tag - und zwar zum Schnäppchenpreis: Westliche Unternehmen meiden das russische Öl seit Kriegsbeginn, Ölgiganten wie Rosneft werden ihre Fässer nur noch los, wenn sie Rabatte von bis zu 30 Prozent anbieten.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."