Wie Hacker das Corona-Meldesystem störten
ZDF
Über Wochen fehlten in der täglichen Corona-Statistik des RKI die Zahlen aus dem Landkreis Ludwigslust-Parchim. Der Grund: Ein Cyberangriff.
Wer im Robert Koch-Institut (RKI) derzeit die Laune noch ein Stück weiter unter den Gefrierpunkt bringen will, der deklamiert einen abgewandelten Asterix-Text. Und der geht so: Ganz Deutschland meldet täglich die Corona-Zahlen nach Berlin. Ganz Deutschland? Nein! Ein kleiner Landkreis im Südwesten Mecklenburg-Vorpommerns machte das über Wochen nicht.
Der kleine Landkreis heißt Ludwigslust-Parchim und hat gut 200.000 Einwohner. Auf der Karte stach er sofort ins Auge - als grauer Fleck im rötlichen Deutschland. Seit heute gibt es wieder einen Wert für die Inzidenz (36,3), der aber nicht den Realitäten entsprechen dürfte. Der Landkreis mit der vermeintlich niedrigsten Inzidenz erscheint nun hellblau.
Der Grund für die Fehlmeldungen: Am 15. Oktober 2021 wurden Serversysteme der kommunalen IT-Dienstleister Schweriner IT- und Service-Gesellschaft und Kommunalservice Mecklenburg bei einer Ransomware-Attacke attackiert. Hacker hatten einen Verschlüsselungstrojaner auf die dortigen Computersysteme gespielt.