Wie geht es mit den Zinsen weiter?
n-tv
Donald Trump will, dass die US-Notenbank die Zinsen erst nach der Wahl senkt. Doch die Zentralbanker dürften die Forderung ignorieren.
Ein Thema sorgt an den Finanzmärkten für jede Menge Gesprächsstoff: die Zinspolitik der US-Notenbank Fed. Am Mittwoch entscheiden die Notenbanker über die weitere Geldpolitik - voraussichtlich werden sie die Zinsen noch nicht senken, doch viele Experten erwarten, dass die Währungshüter um Fed-Chef Jerome Powell zumindest ein deutliches Signal für eine baldige geldpolitische Wende nach unten senden werden.
Diese wird von den Finanzmärkten bereits seit Langem herbeigesehnt. Commerzbank-Ökonom Bernd Weidensteiner erwartet einen Wink mit dem Zaunpfahl: "Die Fed wird die Gelegenheit nutzen, die Marktteilnehmer mit dem Kommuniqué und der Pressekonferenz Powells auf eine bevorstehende Zinssenkung vorzubereiten."
Um die hohe Inflation zu dämpfen, hatte die Fed den Leitzins seit Anfang 2022 von nahe null auf eine Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent erhöht, seit geraumer Zeit pausiert sie nun. Mit rückläufiger Inflation könnte aus Expertensicht der Zeitpunkt für die Wende bald gekommen sein. In einer aktuellen Reuters-Umfrage sagten 82 von 100 befragten Ökonomen einen ersten Schritt nach unten im Umfang von einem Viertel-Prozentpunkt für die Sitzung am 18. September voraus. Damit würde die Fed dem Vorbild der Europäischen Zentralbank folgen, die bereits im Juni die Wende nach unten einleitete und am 12. September einen zweiten Lockerungsschritt folgen lassen könnte.