
Wie geht es mit dem Börsenschwergewicht SAP weiter?
n-tv
Der Walldorfer Softwarekonzern stemmt sich erfolgreich gegen den Konjunkturtrend. Die Anleger honorieren dies. Seit einem Jahr geht es an der Börse stetig nach oben. Dass SAP so sehr gefeiert wird, birgt jedoch ein Problem. Eines, das vor Jahren ein ehemaliges DAX-Schwergewicht hatte.
Es läuft bei SAP. Europas wertvollster Softwarekonzern aus dem beschaulichen Walldorf legte am Montagabend nach Börsenschluss überzeugende Quartalszahlen vor. Das deutsche Vorzeigeunternehmen verdiente im dritten Quartal in vielen Regionen nicht nur deutlich mehr als erwartet, sondern setzt sich auch für das Gesamtjahr höhere Ziele.
Die Aktie trieb das am Dienstag auf ein Allzeithoch von mehr als 222 Euro – ein Kurssprung von mehr als fünf Prozent. Eigentlich ein Grund zur Freude, könnte man meinen. Schließlich verhalf das auch dem DAX nach seinem schwächeren Wochenauftakt zwischenzeitlich wieder auf die Sprünge. Bevor enttäuschende Zahlen der Deutschen Bank heute den Leitindex wieder ausbremsen.
Aber, und das ist die Kehrseite und das eigentlich Wichtige bei SAP: Durch die Kurssteigerung sprang die Aktie über die magische Grenze von 15 Prozent Gewichtung im deutschen Aktienindex. Den deutsch-amerikanischen Industriegashersteller Linde hatte diese sogenannte Kappungsgrenze (damals noch bei zehn Prozent) zuletzt dazu veranlasst, die Notierung an der deutschen Börse aufzugeben. Mit der Anhebung der Grenze von zehn auf 15 Prozent im März dieses Jahres wollte man eine Flucht von SAP an den US-Markt eigentlich verhindern. Doch nun reißt der Konzern die Schwelle früher als erwartet.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.