Wie gefährlich ist es in den Alpen geworden?
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Vor zwei Jahren, am 3. Juli, ereignete sich kurz vor 14 Uhr entlang einer beliebten Route an der Marmolada in den Dolomiten ein Gletschersturz, der 11 Bergsteiger in den Tod riss. Es hieß, der Klimawandel habe maßgeblich zu dem Unglück beigetragen. ntv.de fragt den Südtiroler und international renommierten Glaziologen und Klimaforscher Georg Kaser, wie es jetzt und in Zukunft mit Gletscherwanderungen aussieht und was sich weiter in den Bergen geändert hat.
ntv.de: Kann man in den Alpen weiter Gletscherwanderungen unternehmen?
Georg Kaser: Derzeit ja, in wenigen Jahrzehnten werden die Gletscher in den Ostalpen, aber auch die meisten in den Westalpen allerdings weitgehend verschwunden sein. Das Steigen auf Eis wird dann nur noch in wenigen, hochgelegenen und schattigen Rinnen möglich sein. In hohen schattigen Mulden wird das Eis von Schutt bedeckt und der Rest der Gletscher abgeschmolzen sein.
Was muss man heute bei einer Wanderung in Gletschergebieten beachten, was noch vor 30 Jahren keine Rolle spielte?
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