
Wie gefährlich ist die Braune Violinspinne wirklich?
n-tv
Die Sorge vor der Braunen Violinspinne wächst, nachdem in Italien innerhalb weniger Wochen zwei Männer nach einem Biss der Giftspinne gestorben sind. Doch ist die Angst vor den Tieren begründet? Und was sollte man tun, wenn man gebissen wird?
Innerhalb weniger Wochen sind in Italien zwei Männer nach dem Biss der Braunen Violinspinne gestorben. Die Spinnenart Loxosceles rufescens lebt im gesamten Mittelmeerraum und kommt vor allem in den beliebten Urlaubsländern Italien, Spanien, Portugal, Griechenland und der Türkei vor. Mitten in der Sommersaison ist die Sorge vor der Braunen Violinspinne nun groß. Doch wie gefährlich ist die Spinne, deren Leib je nach Geschlecht nur 7,5 bis 9 Millimeter misst, wirklich?
Die Braune Violinspinne verfügt zwar über ein hochwirksames Gift. Allerdings sei es nicht so gefährlich, wie manche denken, und der Biss habe nur selten schwerwiegende Folgen, sagt Maurizio Soave, Leiter der Giftnotrufzentrale im Gemelli-Krankenhaus in Rom. Zunächst sei der Biss meist schmerzlos, erst später folgten Juckreiz und Schmerzen. Auch kleine Pusteln und Rötungen rund um die Bissstelle können wenige Stunden später entstehen. Doch zusätzlich zu ihrem Gift könne die Spinne auch Bakterien in das Gewebe übertragen, die dann Entzündungen und teils schweren Komplikationen verursachen könnten, so Soave.
In einem solchen Fall kann es rund um die Bissstelle zu einer langsam wachsenden Nekrose kommen: Das Gewebe wird zerstört und es entstehen tiefe und schwer heilende Wunden. Schwere Infektionen bis hin zur Sepsis, also Blutvergiftung, könnten die Folge sein. Solch eine Entwicklung sei jedoch äußerst selten, heißt es auf der Seite des Antigiftzentrums in Pavia. In den meisten Fällen bleibe ein Biss ohne Komplikationen. Größere Probleme gehen demnach meist auf Vorerkrankungen wie etwa Diabetes oder Allergien zurück. Experten schätzen, dass zudem auch Kinder sowie ältere Menschen eher gefährdet sind.
