Wie gefährlich ist Ammoniak?
DW
Kurzzeitig trat aus einem Chemiewerk im Nordosten der Ukraine giftiges Ammoniak aus. Ammoniak wird vor allem als Düngemittel eingesetzt. Sein unangenehmer Geruch warnt vor Vergiftungen.
Der ukrainische Zivilschutz hat schnell und richtig reagiert: Nachdem durch einen Angriff in einem Chemiewerk der Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine hochgiftiges Ammoniak ausgetreten war, wurden alle Anwohner im Umkreis von fünf Kilometern um die Düngemittelanlage aufgerufen, vorsichtshalber Keller oder Wohnungen im Erdgeschoss aufzusuchen.
Die Anwohner sollten Schutz also möglichst in tief liegenden Bereichen suchen, denn das stinkende, giftige Gas ist leichter als Luft und sammelt sich eher in höheren Schichten an. Inzwischen konnte das Leck zum Glück wieder abgedichtet werden.
Ammoniak ist eine chemische Verbindung aus Stickstoff und Wasserstoff und ist eine der meist produzierten Chemikalien überhaupt: Weltweit werden etwa 80 Prozent der jährlich produzierten 170 Millionen Tonnen Ammoniak als Grundchemikalie für synthetische Düngemittel (Stickstoffdünger) verwendet.
Natürlich kommt Ammoniak auch in der Ukraine als "Kornkammer Europas" in sehr großem Maßstab zum Einsatz, denn die besonders nährstoffreichen und dadurch extrem fruchtbaren Schwarzerde-Böden in der Ukraine ermöglichen sehr hohe Getreideernten.
Daneben wird Ammoniak unter anderem auch in der Abgasreinigung und als Kältemittel und zukünftig eventuell auch als Wasserstoffspeicher und Kraftstoff verwendet.