
Wie funktioniert eine militärische Pontonbrücke?
n-tv
Zerstörte Brücken zwingen militärische Einheiten, Flüsse auf anderen Wegen zu überqueren. Eine Möglichkeit sind Brückenlegepanzer, eine andere Pontonbrücken, wie sie das aufgebrachte Bataillon der russischen Armee am Donez benutzt hat. Die haben nämlich einen Vorteil.
Eine der wohl ältesten Kriegsregeln ist die: Brücken, die dem Feind helfen könnten, einen Fluss zu überqueren, um so schneller zu seinem Ziel vorzudringen, sollten zerstört werden. Das dachte sich vermutlich auch das ukrainische Militär, als es nach eigenen Angaben im Donbass ein russisches Panzerbataillon angriff, das den Fluss Siwersky Donez überqueren wollte. Bilder der Zerstörung gingen um die Welt.
Im Normalfall sind Hindernisse wie Flüsse dank der vorhandenen Militärtechnik kein Problem. Die russische Armee könnte dazu etwa Brückenlegepanzer vom Typ MTU-72 oder MTU-90 benutzen. Beide Fahrzeuge sind mit ausklappbaren Schnellbrücken ausgestattet, die auf dem Unterbau eines T-72 respektive T-90 aufgesetzt sind. Die Brücke ist in zwei Minuten aufgebaut, hat eine Tragfähigkeit von 50 Tonnen und kann je nach Unterbau 20 bis 24 Meter breite Flussabschnitte überwinden. Was aber, wenn der Fluss, wie im Fall des Donez bis zu 80 Meter breit ist? Hier braucht es eine andere Technik: die der Pontonbrücke oder wie die Bundeswehr sie nennt, eine sogenannte Faltschwimmbrücke.
Tatsächlich können mit ihr Hindernisse von einer Breite von bis zu 100 Metern überwunden werden. Allerdings dauert der Aufbau, je nach Strömung und Uferlage, mindestens 45 Minuten. Zeit, in der die wartende Technik zur Zielscheibe für die Artillerie werden kann, wie es den russischen Truppen am Donez ergangen ist. Doch wie funktioniert so eine Pontonbrücke und wie wird sie aufgebaut?
