Wie früher und doch ganz anders
Süddeutsche Zeitung
Nach zwei harten Jahren musste Skifahrerin Mikaela Shiffrin ihr Lachen erst wiederfinden und auch die volle Kraft für ihren Sport. Beim ersten Riesenslalom der Saison in Sölden lässt sie das Schwere wieder leicht aussehen.
Die ersten Festivitäten fielen ein wenig herzhafter aus, und das war jetzt ein durchaus ungewohntes Schauspiel. Es ist ja schon so, dass die Skirennfahrerin Mikaela Shiffrin sich aufrichtig über ihre Erfolge freuen kann, es ist nur oft auch so, dass die Gedanken der US-Amerikanerin unmittelbar nach der Zieldurchfahrt oft noch tief am Renngeschehen hängen. Am Samstag, nach Shiffrins Ankunft am Fuß des Rettenbachgletschers in Sölden, wirkte nun alles unbeschwerter, wobei das vor allem daran lag, dass Shiffrins Entourage im Zielraum präsenter wirkte als sonst, in leicht veränderter Besetzung. Mutter und Mentorin Eileen herzte das Personal des Ski-Ausrüsters, sie herzte Shiffrins Manager und auch den neuen Freund der 26-Jährigen, der Kraft seiner Prominenz (und der knallgelben Ski-Jacke) ein leichtes Ziel für die Fernsehkameras war: Aleksander Aamodt Kilde, der Norweger, der vor eineinhalb Jahren den Gesamtweltcup bei den Männern gewann.