Wie eine To-do-Liste beim Einschlafen hilft
ZDF
Wir versuchen ständig, alles zu optimieren. Doch beim Schlafen gelingt das oft nicht. Was hindert uns an einem erholsamen Schlaf - und was hilft?
Dass wir rund ein Drittel unseres Lebens mit Schlafen verbringen, zeigt, wie wichtig die Nachtruhe für uns Menschen ist. Gleichzeitig plagen uns oft schlechte oder zu kurze Nächte. Die Folgen: Müdigkeit, Konzentrationsschwierigkeiten, Leistungsschwäche.
Langfristig kann das gefährlich für die Gesundheit werden - sowohl körperlich als auch psychisch. Aber warum ist ausreichend Schlaf so unabdingbar und was zeichnet guten Schlaf eigentlich aus?
"Schlaf ist biologisch und psychologisch notwendig", erklärt Prof. Dr. Dieter Riemann, Abteilungsleiter für Klinische Psychologie und Psychophysiologie an der Uniklinik Freiburg. Denn viele körperliche Prozesse laufen nur im Schlaf ab. Unsere Energiespeicher werden wieder aufgefüllt, weil der Stoffwechsel auf Hochtouren läuft. Auch die Stärkung des Immunsystems sowie die Ausschüttung von Wachstumshormonen erfolgt in der Nacht, erklärt der Psychologe.
Gleichzeitig finden kognitive Prozesse statt: "Die Gedächtniskonsolidierung erfolgt im Schlaf", sagt der ehemalige Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin, Dr. Alfred Wiater. Der Schlaf ist also wichtig für Lernprozesse, für das Speichern und Verarbeiten von Eindrücken und auch für unser emotionales Gleichgewicht, so die Experten.
Während verschiedene Menschen mit nur sechs Stunden Schlaf zurechtkommen, brauchen andere hingegen acht Stunden oder sogar länger. Eine pauschale Antwort, wie viele Stunden tatsächlich notwendig sind, gibt es allerdings nicht.
Gründe für dieses individuelle Schlafbedürfnis sind unter anderem die Genetik, die persönliche innere Uhr und verschiedene Umweltfaktoren.
Neben der Zahl an Stunden beeinflussen aber auch andere Faktoren unseren Schlaf. Viele Menschen leiden beispielsweise unter Einschlafproblemen, weil sie eine falsche Vorstellung davon haben, wie ihr Schlaf sein sollte. Sie gehen bewusst nach der Uhr ins Bett, um sich an den besagten "acht Stunden" zu orientieren - und aus Angst, nicht genügend Schlaf zu bekommen.