
Wie eine 22-Jährige in der Ukraine zur Kriegsreporterin wurde
Die Welt
Massengräber, Vergewaltigungen, Raketenangriffe – Russlands Krieg gegen die Ukraine wird immer barbarischer. Die Journalistin Asami Terajima will, dass die Welt diese Verbrechen sieht. Auch um sicherzustellen, dass die russischen Taten Konsequenzen haben.
Asami Terajima blickt in die Kamera. „Wir stehen an einem Ort, an dem Kriegsverbrechen begangen wurden“, sagt sie mit ernstem Blick. Eine Familie habe in dem weißen Backsteinhaus hinter ihr gelebt, erzählt Terajima, bis die russische Armee in die ukrainische Kleinstadt nahe Kiew einmarschierte. Die Soldaten hätten die Mutter und den erwachsenen Sohn in den Hof gebracht und dann hingerichtet. Nur der Mann habe überlebt – und sich der ukrainischen Armee angeschlossen. Die Nachbarn hätten die beiden beerdigt.
Nun steht Terajima vor dem Haus. „Die Leichen wurden ausgegraben, und die Untersuchungen zu Kriegsverbrechen haben begonnen“, sagt sie in die Kamera. Dann tragen vier Männer einen Leichensack durch das Bild. Terajimas Blick verharrt.