Wie ein Formel-1-Fahrer in den Pyrenäen
Süddeutsche Zeitung
Tadej Pogacar gewinnt den schwersten Abschnitt der Tour mit einer Machtdemonstration: Während die Konkurrenten sich mit schmerzverzerrtem Gesicht quälen, scheint der Gesamtführende regelrecht zu lächeln.
Vor der bisher letzten Auffahrt des Pelotons auf den Col du Portet hatten sich die Macher der Tour de France eine ulkige Idee ausgedacht. Nur 65 Kilometer war die Etappe im Jahr 2018 lang, dafür startete das Feld nicht in der üblichen Form, sondern hintereinander wie bei der Formel 1: ganz vorne das Gelbe Trikot, dann der Rest des Pelotons gestaffelt danach. Der Ansatz erwies sich ziemlich schnell als Quatsch und ist nie mehr wiederholt worden. Aber als an diesem Mittwoch die Tour de France zum Finale der Königsetappe erneut diesen Pyrenäen-Anstieg hinauffuhr und der slowenische Dominator Tadej Pogacar, 22, mit seinem zweiten Etappensieg seinen Vorsprung in der Gesamtwertung noch weiter ausbaute, konnte einem noch mal die Formel 1 in den Sinn kommen: Weil Pogacar in gewissen Sinn einen Start-Ziel-Sieg feierte, den er anscheinend unbedingt haben wollte.More Related News