
Wie ein Dresdner seine Computerspielsucht überwand
n-tv
Die Zahl der Jugendlichen mit Computerspielsucht ist zuletzt deutlich gestiegen, wie eine neue Studie zeigt. Florian Buschmann aus Dresden war selbst betroffen und hat ein Buch darüber geschrieben.
Dresden (dpa/sn) - Wenn Florian Buschmann früher aufstand, zog er die Rollos ein Stück nach unten. Für das, was er vorhatte, brauchte er kein Tageslicht. Er spielte Computer. Strategiespiele, Browserspiele, Egoshooter - bis zu 16 Stunden täglich hockte der Schüler vor dem Bildschirm.
Er aß ungesund, meldete sich oft krank, seine Noten wurden schlechter. Freunde, Hobbys - überhaupt die echte Welt - verloren für ihn an Bedeutung.
Heute ist Buschmann 21 Jahre alt. Er wohnt in Dresden, studiert Psychologie, führt eine eigene Firma - und hat ein Buch über Computerspielsucht geschrieben. Es heißt "Ade Avatar. Schritte in die Freiheit". Über seine Vergangenheit, darüber, wie tief er selbst durch das Zocken gefallen war, kann er offen reden. "Ich hatte mich selbst verloren, mein Inneres war komplett leer. Da war keine Freude mehr, keine Trauer, nur noch eine Taubheit."