Wie Duftkerzen zum Statussymbol unter Rappern wurden
Die Welt
Ja, auch Männer begeistern sich neuerdings für exklusive Duftkerzen. Auf Männlichkeit getrimmte Produkte versprechen gute Gedanken – oder sind amerikanischen Schriftstellern gewidmet. Über einen unerwarteten Hype.
Moschus, Bernstein, Kaschmir und Wildleder – das sind die Noten der Duftkerze Carby Musk, die der kanadische Rapper Drake vor gut einem Jahr lancierte. Das 80-Dollar-Objekt soll wie sein Schöpfer riechen, und weil es fast auf der Stelle ausverkauft war, hat Drake sich daraufhin mit der Schweizer Firma Givaudan zusammengetan und die Duftkerzenmarke Better World Fragrance House gegründet.
Duftkerzen galten lange als reine Frauensache. Inzwischen sind sie auch unter Männern so populär geworden, dass dafür eine eigene Gattung erfunden wurde: „Mandles“, eine Wortschöpfung, die sich aus „Man“ und „Candle“ zusammensetzt, dem englischen Wort für Kerze. Vor allem in den USA sind in den vergangenen Jahren zahlreiche kleine Hersteller wie Yankee, Boy Smells oder Paddywax auf den Markt gedrängt, die sich ganz gezielt an eine männliche Klientel richten und deren Kerzen zum Teil wie Bartpflegeprodukte aus dem Hipster-Barbershop gestaltet sind. Paddywax hat sogar eine Library-Kollektion im Sortiment, die Schriftstellern wie John Steinbeck und Ralph Waldo Emerson gewidmet ist.