Wie die russische Wirtschaft implodiert
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Dmitri Medwedew, der frühere Präsident von Russland, ist überzeugt, dass sein Land eine Antwort auf die schweren Sanktionen finden wird. Ein früherer Oligarch erklärt dagegen, dass Papier schon jetzt wertvoller als der Rubel ist. Ein russischer Historiker warnt bereits vor einer neuen Revolution.
Die westlichen Sanktionen werden keinerlei Auswirkungen haben, erklärte der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew vergangene Woche in einem Interview mit der russischen Nachrichtenagentur RIA. Sie würden auch nicht zu Unmut führen, sagt er. Im Gegenteil, verkündet er vollmundig. Die Sanktionen würden die russische Gesellschaft sogar festigen. Mehrere Videos, die in den sozialen Netzwerken hochgeladen wurden, zeichnen ein anderes, aber auch immer ähnliches Bild.
Offiziell gehen Russland die Grundnahrungsmittel nach dem Rückzug westlicher Unternehmen aus dem Land nicht aus. Dennoch scheinen sich Russinnen und Russen seit dem Angriff auf die Ukraine immer wieder um Lebensmittel wie Zucker streiten zu müssen. Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter scheinen in unterschiedlichen Supermärkten selbst zu filmen, wie sie eine kleine Ladung in einen Gang rollen. Es dauert es nur einen kleinen Moment, bis Chaos ausbricht: Menschen rennen zum Zucker, versuchen, möglichst viele Packungen zu greifen, reißen sie sich gegenseitig aus der Hand, schubsen sich, schreien sich an.
Es ist schwer zu beurteilen, ob diese Zuckerkämpfe der neue Alltag in Russland ist oder, ob es sich doch nur um seltene Einzelfälle handelt. Vor dem Angriff auf die Ukraine gab es solche Videos jedenfalls nicht. Und diese Szenen sind nur ein Hinweis darauf, dass die westlichen Sanktionen dem Land sehr wohl schwer zu setzen, dass die russische Wirtschaft implodiert.
Nach langem Ringen beschließen Spirit Airlines und JetBlue Airways ihre Fusion - und werden von einem Richter gestoppt. Ein weiterer Versuch mit einem anderen Konkurrenten bringt ebenfalls keinen Erfolg. Weil die eigenen Geschäfte weiter mies laufen, kommt Spirit in immer größere Not und saniert sich nun über die Insolvenz.
Die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus wird die US-Außenpolitik grundlegend verändern. Das dürfte sich auch auf die Beziehungen zwischen den USA und China auswirken. Das Verhältnis zwischen beiden Ländern ist schon länger extrem angespannt. Jürgen Matthes vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) geht im Gespräch mit ntv.de davon aus, dass sich der Handelskrieg mit China deutlich verschärfen wird. Trump werde seine Drohung, die Zölle massiv zu erhöhen, wahr machen. Es sei aber fraglich, ob Trumps Politik Erfolg haben werde, so der Leiter des Teams für Internationale Wirtschaftspolitik: "Bei bürokratischer Willkür kann den Chinesen eine Menge einfallen."