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Wie die FDP den Osten erobern will
Die Welt
Die FDP im Osten wittert die Chance, sich dauerhaft als politische Kraft zu etablieren – gerade unter jungen Wählern. Dabei spielt auch eine von manchem Ostdeutschen gefühlte Bevormundung durch den Staat eine Rolle. Welchen Umgang wollen die Liberalen mit der AfD pflegen?
Der FDP-Politiker Philipp Hartewig entspricht schon fast zu sehr dem vorherrschenden Klischee eines jungen Liberalen: Hemd, beige Hose, weiße Sneaker. Jurist ist er auch noch. Auf der Karrierespur hat der Bundestagsabgeordnete aber schon viele seiner Mitstreiter überholt: Mit erst 27 Jahren wurde Hartewig zum Generalsekretär des sächsischen Landesverbands gewählt und ist damit mitverantwortlich für die Strategie der Partei.
Sachsen ist für die FDP ein schwieriges Pflaster. Seit der Wiedervereinigung hat die Partei dreimal den Einzug in den Landtag geschafft. Nun muss sie wieder eine Durststrecke bewältigen; weder 2014 noch 2019 schaffte sie es über die Fünf-Prozent-Hürde. Auch in anderen ostdeutschen Bundesländern fliegen die Liberalen regelmäßig aus den Parlamenten. Nur in Sachsen-Anhalt sitzt die FDP in der Regierung.