Wie die Deutsche Bahn die Politik veralbern wollte – und damit auf die Nase flog
Die Welt
In einem Twitter-Video prangert Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) die Bundesregierung an. Grund: die explodierenden Spritpreise. Die Deutsche Bahn will das für eine smarte Antwort auf Social Media nutzen – bekommt dafür aber die Retourkutsche.
Nicht zum ersten Mal versucht sich die Deutsche Bahn in Form ihrer Social-Media-Abteilung auf dem Feld der Komik – und nicht zum ersten Mal stößt diese damit eine Debatte um das eigene Dasein an. Auf Twitter, dem Medium, auf dem sich eines gängigen Sprichworts zufolge nur Politiker, Journalisten und Verrückte rumtreiben, postete Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) am Dienstag ein Video, in dem er sich selbst vor einer Tankstelle filmt. In seinem 49 Sekunden kurzen Statement geht es, na klar, um die explodierenden Spritpreise in Deutschland.
Er sei gerade an der Tankstelle vorbeigefahren, beginnt Hans. „Irre, diese 2,12 Euro. Ich finde, da ist jetzt wirklich ein Punkt erreicht, wo man sagen muss, da muss man handeln“, sagt er. Der Preis, wahrscheinlich für den Liter Super, habe natürlich mit dem Krieg in der Ukraine zu tun und mit Dingen, „die die Bundesregierung nicht beeinflussen kann“. Aber: „Das Problem ist doch, dass sich der Staat an diesen gestiegenen Energiekosten bereichert.“ Hans‘ Forderung: Eine Spritpreisbremse müsse her. Wegen des „rasanten Preisauftriebs“ müssten die Energiesteuern vorübergehend gesenkt werden.