
Wie die Bauministerin trotz Wohnungsmisere ihre Fanbasis vergrößert
Die Welt
In der Immobilienbranche gewinnt Bauministerin Geywitz an Zustimmung, weil sie einige Vorschriften vereinfacht. Aber auch, weil sie auf Distanz zu Bundeswirtschaftsminister Habeck geht – und an grünen Gewissheiten offen Zweifel äußert.
Als die Bundesministerin Klara Geywitz (SPD) am vergangenen Donnerstag bei einer Baukonferenz in Berlin auf die Bühne tritt, legt sie erst einmal das Redemanuskript zur Seite. „Meine Mitarbeiter bereiten das immer so gut vor, aber die kennen das schon“, sagt sie – und startet einen freien Vortrag mit Headset, nicht verschanzt hinter einem Rednerpult, sondern mit viel Auf und Ab und eben den Möglichkeiten, die sowohl das Amt als auch die theatralische Leidenschaft zulassen.
Geywitz spricht von staatlichen Subventionen, die man nicht uferlos ausweiten könne, von seriellen Bauweisen und digitalen Bauanträgen, von DIN-Normen und Klimaschutz und hat die rund 400 Zuschauer aus der Bau- und Immobilienbranche schnell auf ihrer Seite.