Wie Deutschlands Clubs um Party-Nachwuchs ringen
n-tv
Leere Tanzflächen, leere Kassen: Die deutsche Club-Szene steckt in der Krise und befürchtet ein massenhaftes Aussterben von Betrieben. Dabei ist die Party weiterhin in vollem Gange - nur halt woanders.
Berlin, Samstagnacht, kurz nach 3.00 Uhr: Vor dem "Watergate" zieht sich eine lange Schlange die Oberbaumbrücke entlang, im Inneren der Kreuzberger Club-Institution wird bereits ausgelassen gefeiert - bis wann, ist noch nicht absehbar. Getanzt wird bis Open End. Die Party geht so lange, wie sie eben geht. Zumindest tut sie das noch in dieser Samstagnacht. Doch Ende des Jahres ist Schluss mit schier endlosem Feiern, Nebel und Bass. Denn nach 22 Jahren stellt der Club seinen Betrieb ein, wie im Herbst bekannt gegeben wurde.
Dass dem "Watergate" schon bald eine Reihe weiterer Läden folgen könnte, geht aus einer Umfrage der Berliner Clubcommission hervor. Darin gibt fast die Hälfte der befragten Betriebe (46 Prozent) an, eine Schließung im kommenden Jahr zu erwägen. Der Verein, der als Interessenvertretung des Nachtlebens in der Hauptstadt agiert, warnt vor einem regelrechten Clubsterben.