Wie der Papst Flüchtlingen Hoffnung schenkt
Frankfurter Rundschau
Monatelang sitzen zwei Geflüchtete aus Kamerun in der Pufferzone des geteilten Zypern fest – dann kommt der Papst.
Zypern - Sie liegen dem Papst besonders am Herzen, die beiden jungen Leute aus dem westafrikanischen Kamerun, die ihm am vergangenen Freitag im Vatikan gegenüberstehen. Die 24-jährige Grace Enjej erzählt später, sie sei in dem Moment ganz ruhig gewesen, dabei hätte sie lauthals jubeln und tanzen mögen: „Der Papst hat uns allen die Hand gereicht!“
Ihre kräftige Stimme überschlägt sich fast am Telefon. „Ich bin so glücklich! So glücklich und so dankbar!“ Und der 21-jährige Daniel Ejuba berichtet nach dem Treffen mit dem Pontifex, nie hätte er es für möglich gehalten, dass ihre Geschichte so fantastisch ausgehe: „Mein Gefühl ist so: Oh mein Gott!“
An einem Spätsommertag trifft die FR Grace Enjej und Daniel Ejuba zum ersten Mal in Zypern. Mitten in der von den Vereinten Nationen bewachten, entmilitarisierten Pufferzone in der geteilten Hauptstadt Nikosia. „Wir wissen nicht, was aus uns werden soll“, sagte der schlanke, wortkarge Daniel Ejuba in seinem kamerunischen Englisch. Die klein gewachsene, kurzhaarige Grace Enjej meinte: „Es scheint überhaupt keinen Ausweg für uns zu geben.“ Die beiden Studierenden hockten vor ihrem kleinen Zelt und fragten sich, wie sie in diese „verdammte Klemme“ geraten konnten.