
Wie der Hopfen klimafest wird
n-tv
Erst der Hopfen lässt das Bier schmecken. Doch Hitze und Trockenheit sorgen für Ernteeinbrüche im wichtigsten europäischen Anbaugebiet. In Hüll, mitten in der Hallertau, wird an Lösungen geforscht.
Wolnzach (dpa/lby) - Ohne Hopfen kein Bier - doch die Pflanzen mit ihren charakteristischen Ranken und Dolden leiden unter dem Klimawandel. Durch Trockenheit und Hitze brach die Ernte in der Hallertau, dem wichtigsten europäischen Anbaugebiet, aus dem in der Regel knapp ein Drittel der Weltproduktion stammt, vergangenes Jahr drastisch ein. Auch dieses Jahr haben die Pflanzen gelitten, wie Johann Portner vom Hopfenforschungszentrum in Hüll bei Wolnzach sagt. Er gehört zu einem Team, das daran arbeitet, den Hopfen - und damit die Hallertau - klimafest zu machen.
Ganz so schlecht wie zunächst befürchtet, wird die Ernte dieses Jahr wohl doch nicht werden. Die Regenfälle der vergangenen Wochen haben noch einiges gut gemacht und die Pflanzen auf den Feldern sehen auf den ersten Blick gesund aus. Wie viel dennoch fehlt, zeigt Portner einige Kilometer vom Zentrum entfernt auf einem Feld, wo verschiedene Bewässerungsschläuche getestet werden. Die drei Vergleichsreihen ohne zusätzliches Wasser sieht man auf den ersten Blick: Hier sind die Reben deutlich schütterer, die Dolden seltener.
Die Schläuche machen den Unterschied. Alle 50 Zentimeter lassen sie bei Bedarf Wasser direkt zu den Pflanzen tropfen. Auch der Dünger kann so besonders gezielt ausgebracht werden. Im Ergebnis wachse der Hopfen sehr viel besser, sagt Portner.