Wie der endgültige Abschied vom Elternhaus gelingt
n-tv
Beim Wort Elternhaus hat jeder sofort Bilder vor Augen, vertraute Zimmer, Gardinen oder ein bestimmtes Licht. Manchmal ist dieser Kindheitsort auch eine Wohnung. Und wenn die Eltern alt werden oder sterben, muss das Elternhaus aufgelöst werden. Dabei geht es um sehr viel mehr als nur das Loslassen von alten Möbeln.
"Meine Eltern konnten gesundheitsbedingt ihr Haus nicht mehr halten und mussten sich von 240 auf 70 Quadratmeter verkleinern", erzählt Christina Erdmann ntv.de. Im November 2011 hatten Erdmanns Eltern beschlossen, in eine seniorengerechte Wohnung zu ziehen. Für sie und ihre Schwester bedeutete das, das Haus zusammen mit dem Vater und der Mutter auszuräumen. Es war das Haus, in dem die Eltern mehr als 34 Jahre gelebt hatten.
"Als wir damals angefangen haben, meinen Eltern zu helfen, war mir klar, dass wir viel Zeit brauchen würden. Aber vor allem hätte ich gern gewusst, wie emotional anstrengend das selbst für mich als Helferin wird", sagt die Berlinerin, die in Bochum lebt, heute rückblickend. Inzwischen hat sie einen Ratgeber für Menschen in dieser Situation geschrieben: "Adieu Elternhaus - Elternhaus auflösen - sortieren, wertschätzen, loslassen".
Bevor plötzlich das Ausräumen anstand, hatte Erdmann einen völlig anderen Blick auf den Ort, an dem ihre Eltern lebten. "Das sind einfach die Sachen der Eltern. Man denkt hier und da vielleicht, das könnten wir auch mal wegwerfen, aber man muss nichts tun." Doch mit der Entscheidung, die Wohnung oder das Haus aufzugeben, ändert sich alles. "Für mich war das schwierig, weil es sich falsch angefühlt hat, alles in die Hand zu nehmen und rauszunehmen. Es war eine Herausforderung, sich vorzustellen, dass dieser Ort demnächst nicht mehr existiert."
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