
Wie der Bikini in 75 Jahren salonfähig wurde
Die Welt
Nicht angezogen, aber auch nicht nackt: Der Bikini stellt Frauen vor Herausforderungen, vor allem, was den eigenen Körper angeht. Ursula Andress machte den Zweiteiler für Hollywood salonfähig.
Es gibt da diese Folge in der dritten Staffel der amerikanischen TV-Serie „Girls“. Darin trägt Hannah Horvath, die intelligente, extrem launische und ich-bezogene Hauptfigur der Sendung, fast die gesamte Zeit über einen knappen, grünen Bikini. Sie fährt Fahrrad, sie tanzt, sie lungert auf der Couch herum. So what, möchte man einwenden. Aber wer „Girls“ kennt, eine Serie über planlose und leicht verkorkste junge Frauen Mitte Zwanzig in New York, der weiß, dass Hannah-Darstellerin und Erfinderin der Serie Lena Dunham vom Bikini-Body, den man bei solchen Auftritten in Filmen oder Serien üblicherweise zu sehen bekommt, weit entfernt ist. Natürlich wurde dieser Auftritt im Netz rauf und runter diskutiert, in vielen Fällen lobte man Dunham für ihren Auftritt. Selbst 75 Jahre nach seiner Erfindung kann ein Bikini im Fernsehen noch Aufsehen erregen. Nämlich dann, wenn ein Körper drin steckt, der sich nicht durch hervorstehende Hüftknochen auszeichnet und eine Taille, so straff wie ein bespanntes Stück Leder. Lena Dunham, Autorin, Schauspielerin, Produzentin und Cover-Girl eines jungen, coolen Feminismus, hat sich im Laufe der Serie schon mehrmals entblößt, ihr furchtloser Umgang mit ihrem eigenen, unperfekten Körper hat dem Selbstbewusstsein junger Frauen vermutlich mehr geholfen, als jedes noch so gut gemeinte Anti-Diät-Buch von Körper-Expertinnen wie Susie Orbach.More Related News