
Wie das österreichische Geldhaus RBI von Russland profitiert
n-tv
Von ihrer Tochterbank in Russland rückt die österreichische RBI nicht ab. Zwar kann das Geldhaus die Gewinne in Russland nicht abschöpfen, Experten gehen davon aus, dass die RBI den Ukraine-Krieg aussitzen will.
Beim österreichischen Geldhaus Raiffeisen Bank International (RBI) sprudeln dank des umstrittenen, aber höchst profitablen Russland-Geschäfts die Gewinne in Milliardenhöhe. Analysten gehen im Schnitt davon aus, dass sich der Konzerngewinn im vierten Quartal auf 657 Millionen Euro mehr als verdoppelt hat, wie aus einer auf der Internetseite der Bank veröffentlichten Konsensusschätzung hervorgeht. Zusammengerechnet ergäbe sich damit für 2022 ein Nettogewinn von 3,46 Milliarden Euro - was ein neuer Rekordwert wäre. Im Vorjahr waren (Vorjahr: 1,37 Milliarden Euro hängen geblieben.
Wichtigster Ertragsbringer war nach Ansicht der Experten erneut die Tochterbank in Moskau, an der die RBI auch fast ein Jahr nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine festhält. Der Wermutstropfen für die RBI: Auf die Gewinne kann die Konzernmutter in Wien aufgrund einer Verordnung der russischen Notenbank nicht zugreifen. Deshalb hat die Bank im letzten Quartalsbericht auch einen Gewinn ohne die Geschäfte in Russland und Belarus sowie bereinigt um Erlöse aus einem Verkauf ausgewiesen. Aus den Gewinnen in Russland und Belarus darf die Bank auch keine Dividende zahlen.
Die Aktionäre dürften dennoch gute Chancen auf eine Ausschüttung haben, nachdem sie im Vorjahr leer ausgegangen waren. Die Experten der Erste Group erwarten etwa für 2022, basierend auf dem Nettogewinn ohne Russland, eine Ausschüttung von 1,5 Euro je Aktie und eine Dividendenrendite von 9,9 Prozent. Im Vorjahr wollte die RBI, die zu knapp 60 Prozent im Eigentum der österreichischen Raiffeisenlandesbanken steht, eigentlich 1,15 Euro je Aktie zahlen, zog dann aber wegen des Ukraine-Krieges die Reißleine.

Der Persil-Hersteller Persil ist etwas schwächer ins Jahr gestartet. Zu groß sind die Unsicherheiten, vor allem durch US-Präsident Trump. Das drückt die Stimmung der Verbraucher. Großes Thema beim Dax-Konzern ist darüber hinaus die eigene Aufstellung. Konkret soll die Integration etwaiger Zukäufe vorbereitet werden.