Wie bedrohlich ist der Lieferengpass für Brustkrebs-Patientinnen?
Die Welt
Tamoxifen soll bei Brustkrebs einen Rückfall verhindern, es wird über Jahre hinweg eingenommen. Doch das Medikament ist aktuell knapp. Wie sollen Betroffene mit dem Versorgungsmangel umgehen?
Brustkrebs-Patientinnen sind schwer verunsichert: Beim Medikament Tamoxifen, das Zehntausende jahrelang begleitet, gibt es massive Lieferengpässe. „Unser Postfach ist voll mit besorgten Anfragen“, berichtet Andrea Hahne vom BRCA-Netzwerk, das Frauen mit Brustkrebs berät. „Sie haben Sorge, dass der Krebs zurückkommt, wenn die Therapie nicht fortgesetzt wird.“ Gynäkologen und Onkologen fordern vehement, dass bald Nachschub kommt, sagen aber auch: Es gibt keinen Grund, in Panik zu verfallen.
Tamoxifen ist ein sogenannter selektiver Östrogenrezeptor-Modulator. Das sind Arzneimittel, die ihre Wirkung über die Rezeptoren für das Hormon Östrogen vermitteln. Der Wirkstoff dockt an die Tumorzelle an und blockiert den Einfluss der Östrogene auf das Wachstum der Tumorzelle. So sorgt es dafür, dass Tumorzellen nicht weiterwachsen.