
Wie Amerika seinen längsten Krieg beendete
Die Welt
Die USA verlassen Afghanistan. Das ist nach knapp 20 Jahren eine historische Zäsur. Nun setzt Washington auf eine Ausreise westlicher Bürger und einstiger Ortskräfte. „Diplomatie“ mit den Taliban soll es richten.
Montagabend, State Department Washington: Auftritt Anthony Blinken, mit erheblicher Verspätung, zwischen Säulen und Gold-gerahmten Gemälden, unter einem Kristalllüster. Von einem „neuen Kapitel“ in Afghanistan spricht der amerikanische Außenminister. „Der militärische Einsatz ist vorüber“, sagt Blinken: „Ein neuer diplomatischer Einsatz hat begonnen.“ Das klingt fast feierlich. Symbolkraft hat Blinkens Auftritt allemal. Hier redet weder der amerikanische Verteidigungsminister noch ein Kommandeur über Afghanistan. Es geht plötzlich nicht mehr um Evakuierungen, um Ziffern zu Flügen und Ausgeflogenen. Es redet der oberste Diplomat der USA – aus deren Perspektive ist für Afghanistan fortan das State Department zuständig, nicht mehr das Verteidigungsministerium. Der Außenminister redet, naturgemäß, über: Diplomatie.More Related News