Wichtige Dokumente heruntergespült? Neue Erkenntnisse setzen Trump unter Druck
Frankfurter Rundschau
Donald Trump soll wichtige Dokumente zerstört haben. In der Frage danach, ob der Ex-Präsident etwas vertuschen wollte, rückt jetzt seine Toilette in den Fokus.
Washington D.C. – In der Aufarbeitung der Präsidentschaft von Donald Trump rückt dessen unseriöser Umgang mit wichtigen Dokumenten in den Fokus. In den USA müssen Dokumente in Zusammenhang mit dem Präsidenten grundsätzlich archiviert werden. Auch die Untersuchung des Sturms auf das Kapitol hat allerdings mit den Aufbewahrungsmethoden des Trump-Teams zu kämpfen. Neue Erkenntnisse geben dabei Hinweise auf Vertuschung.
Bereits während der Amtszeit von Donald Trump gab es Berichte darüber, dass der ehemalige US-Präsident regelmäßig Dokumente zerstörte. Wie mehrere Ex-Angestellte des Weißen Hauses gegenüber CNN sagten, nahm Trump Boxen voller Unterlagen mit auf seine Flüge in der Air Force One, die von Nachrichtenartikeln bis zu geheimen Dokumenten reichten. Auf manche kritzelte der ehemalige Präsident Nachrichten, um sie an enge Vertraute zu schicken, andere ließ er zerrissen auf dem Boden liegen. Mitarbeiter sammelten die Stücke regelmäßig auf, um sie für die Aufbewahrung wieder zusammenzukleben. Trump ignorierte die Bitten seiner Stabschefs, keine Dokumente mehr zu zerreißen.
Spätestens seitdem zusammengeklebte Dokumente von Trump an den US-Kongress übergeben worden sind, ist klar, dass es sich bei den zerstörten Unterlagen auch um wichtiges Material gehandelt hat. Der Kongress in den USA untersucht den Sturm auf das Kapitol am 6. Januar 2021, wobei auch die Rolle des ehemaligen Präsidenten von Bedeutung ist. Bei der Debatte um Trumps Umgang mit wichtigem Material steht immer die Frage im Raum, inwieweit die Zerstörung wichtiger Dokumente zur Vertuschung diente. Der Präsidentschaftshistoriker Lindsay Chervinsky sagte der Washington Post dazu, man könne für das Zerreißen von Papieren nicht belangt werden. „Man müsste nachweisen, dass er sehr wählerisch war und dass er sich unrechtmäßig verhalten wollte.“
Neue Erkenntnisse deuten darauf hin, dass Donald Trump genau dies getan hat. So berichtete die Journalistin Maggie Haberman in einem Interview mit dem US-Sender CNN, dass regelmäßig heruntergespültes, bedrucktes Papier in den Toilettenrohren des damaligen Präsidenten gefunden worden sei. „Es könnten Post-its sein, es könnten Notizen sein, die er sich selbst geschrieben hat, es könnten andere Dinge sein, wir wissen es nicht“, sagte Haberman. Auf die Frage danach, ob es sich definitiv um die Toilette von Trump handelte, sagte die Journalistin „Es war in den Rohren, und das war sein Badezimmer.“
Haberman wollte in dem Interview nicht so weit gehen zu behaupten, dass ihre Recherchen einen Beweis für das vorsätzliche Zerstören von Informationen lieferten. Die Journalistin sagte jedoch, auch mit Blick auf andere Präsidenten, dass sie etwas Derartiges noch nie gesehen habe. Trump hingegen bezeichnete die Vorwürfe, dass er Dokumente die Toilette heruntergespült habe, in einer Mitteilung als „kategorisch unwahr“.