WHO warnt Risikogruppen vor Affenpocken
n-tv
Die Ausrufung eines internationalen Gesundheitsnotstands lehnt die WHO noch vor wenigen Tagen ab. Nun sorgen sich die Experten jedoch vor einer Ausbreitung der Affenpocken bei Kindern, Schwangeren und Immungeschwächten. Möglicherweise habe sich das Virus schon etabliert, warnt WHO-Chef Ghebreyesus.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt bei einer anhaltenden Übertragung von Affenpocken weltweit vor einer Ausbreitung des Virus auf Hochrisikogruppen wie Schwangere, immungeschwächte Menschen und Kinder. Die WHO geht gegenwärtig Berichten über infizierte Kinder, darunter zwei Fälle in Großbritannien, sowie berichteten Fällen in Spanien und Frankreich nach, wie die Behörde erklärte. Keiner der Fälle bei Kindern sei aber schwerwiegend gewesen.
Affenpocken sind inzwischen in mehr als 50 neuen Ländern außerhalb der Länder Afrikas, in denen das Virus endemisch ist, nachgewiesen worden. Auch in diesen Ländern nehmen die Fälle nach Angaben der WHO zu, die dazu aufrief, Tests zu verstärken. "Ich bin besorgt über die anhaltende Übertragung, denn das würde darauf hindeuten, dass sich das Virus etabliert und in Hochrisikogruppen wie Kinder, immungeschwächte Menschen und schwangere Frauen vordringen könnte", sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus.
Seit Beginn des Ausbruchs im Mai gab es mehr als 3400 Fälle von Affenpocken und einen Todesfall. Diese wurden nach Angaben der WHO vor allem in Europa unter Männern, die Sex mit Männern haben, gemeldet. Außerdem gab es in diesem Jahr mehr als 1500 Fälle und 66 Todesfälle in Ländern, in denen sich die Krankheit üblicherweise ausbreitet.