WHO: Corona führt zu Berg an Gefahrenmüll
ZDF
Die Corona-Pandemie belastet die Umwelt durch über 200.000 an medizinischen Abfällen. Das gab die Weltgesundheitsorganisation WHO bekannt.
In der Corona-Pandemie sind laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Zehntausende Tonnen von gefährlichem medizinischem Abfall angefallen. Die UN-Organisation mit Sitz in Genf forderte Strategien, um Mensch und Umwelt vor schlecht entsorgten Schutzanzügen, Test-Kits und Impf-Utensilien zu schützen.
Nach Angaben der WHO fielen durch die Milliarden Impfungen seit Beginn der Pandemie mindestens 144.000 Tonnen an gebrauchten Nadeln, Spritzen und Sammelbehältern an.
Hinzu kommen:
Schutzmasken für den Privatgebrauch sind in den Schätzungen nicht eingerechnet.
Schon vor der Pandemie waren nach Angaben der WHO ein Drittel aller Gesundheitseinrichtungen nicht in der Lage, ihren Müll fachgerecht zu entsorgen. Die zusätzlichen Covid-Abfälle seien ein Gesundheits- und Umweltrisiko für medizinisches Personal sowie für Menschen, die in der Nähe von Deponien leben, hieß es.
In den ärmsten Ländern könnten sogar 60 Prozent der medizinischen Einrichtungen nicht auf ein Abfallmanagement zurückgreifen, das zu einer sachgerechten Entsorgung des Corona-Mülls notwendig sei.
Die WHO drängt nun auf umweltfreundlichere Verpackungen, wiederverwendbare Schutzbekleidung und Investitionen in Recyclingsysteme. Auf allen Ebenen im Gesundheitswesen müsse es Veränderungen beim Abfallmanagement geben, sagte Maria Neira, die bei der WHO für Umweltfragen zuständig ist.