WHO-Chefermittler: Erster Corona-Patient könnte sich doch im Labor Wuhan infiziert haben
Frankfurter Rundschau
Die Pandemie beginnt in der chinesischen Stadt Wuhan - doch der genaue Ursprung des Coronavirus ist weiter ungeklärt. Die umstrittene Labor-Theorie nimmt nun wieder Fahrt auf.
Genf ‒ Eine der größten Fragen der Corona*-Pandemie ist, wie das Virus überhaupt erstmals auf einen Menschen übertragen werden konnte. Der Chefermittler der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Peter Ben Embarek, hält es nun doch für möglich, dass sich der weltweit erste Corona-Patient in einem Labor in Wuhan angesteckt hat. „Ein Mitarbeiter, der sich im Feld durch Probenahmen infiziert hat, fällt unter eine der wahrscheinlichen Hypothesen“, sagte der WHO-Forscher am Donnerstag (12.08.2021) im dänischen Fernsehen. Ein Team der WHO hielt die These der Labor-Infektion noch vor wenigen Monaten für „extrem unwahrscheinlich“. Das Team von internationalen Fachleuten der WHO hatte Wuhan erst im Januar besuchen können - mehr als ein Jahr nach Entdeckung des Virus. Der entsprechende Untersuchungsbericht wurde Ende März veröffentlicht, lieferte aber keine klaren Ergebnisse. An dem Bericht wurden zudem schnell Zweifel laut. China wird immer wieder vorgeworfen, die Untersuchungen nach dem Ursprung des Coronavirus* zu blockieren und entscheidende Daten zurückzuhalten. Das Land habe die Reise des Forschungsteams monatelang verzögert und im Anschluss massiven Druck auf die Wissenschaftler:innen ausgeübt. Peter Embarek machte in der dänischen Sendung deutlich, dass China ursprünglich sehr viel Wert darauf gelegt habe, dass die Labor-These möglichst gar nicht in dem Bericht erwähnt werde. Die WHO hat China jetzt noch einmal besonders dazu aufgerufen, die Rohdaten zu den ersten Corona-Fällen offenzulegen. Der Zugang zu diesen Informationen sei von „entscheidender Bedeutung“ für die weiteren Untersuchungen zum Ursprung der Pandemie, erklärte die WHO am Donnerstag (12.08.2021). Dies sei auch wichtig, um die Theorie eines Laborunfalls genau zu prüfen*. China wies die Forderungen allerdings entschieden zurück: Peking ziehe „wissenschaftliche“ Bemühungen „politischen“ vor.More Related News