Whitney Houston, wir haben ein Problem
Die Welt
Eigentlich ist „I Wanna Dance with Somebody“ das perfekte Biopic: Naomi Ackie sieht aus, spricht und bewegt sich wie Whitney Houston. Ihr Playback sitzt. Dass sie die Hits nicht selbst singt, hat einen guten Grund – ist aber auch verstörend.
Da ist diese junge Frau. Strahlendes Lächeln, blitzende Augen, das ganze Leben noch vor ihr. Ein bisschen scheu noch, als sie in einem Park von einer anderen jungen, sehr viel robusteren Frau angesprochen und nach dem Namen gefragt wird, Whitney Elizabeth Houston sagt sie, inklusive des zweiten Vornamens. Sehr unschuldig noch alles, auch ihre Träume. Sie will Profisängerin werden, sagt Whitney Elizabeth Houston, wir ihre Mutter, ihre Tante und ihre Patentante, aber bis jetzt reicht es nur für Gospels in der Messe und die Shoobie-Doos als Begleitung bei den Konzerten ihrer Mum, die Latten liegen unermesslich hoch.
Doch diese Frau hat eine Stimme, die jeden, der sie zum ersten Mal hört, auf der Stelle umwirft, es ist, als käme sie nicht aus einem schmalen Menschenkörper, sondern aus dem Himmel. Und aus irgendeinem Grund, der weniger mit harter Arbeit, ständigem Training, dem Großwerden in einer Sängerinnendynastie und dem Ehrgeiz ihrer Eltern zu tun hat, sondern eher mit Magie, kann sie mit dieser Stimme von Anfang an so umgehen, wie das normalerweise erst nach sehr viel Lebens-, Liebes- und Leiderfahrung möglich ist.