Wettbewerb der Zweitbesten
Süddeutsche Zeitung
Das deutsche Basketball-Nationalteam leidet akut darunter, dass die besten Spieler mit ihren Vereinen in der Euroleague gebunden sind. Die nimmt keine Rücksicht auf nationale Interessen - ein Modell, dass auch im Fußball zu Problemen führen kann.
Am späten Sonntagabend dürfte sich die Laune von Ingo Weiss gebessert haben. Der Präsident des Deutschen Basketball Bundes (DBB) hatte ja vor dem Start in die WM-Qualifikation wissen lassen, wie sehr ihn die personelle Situation in der Nationalmannschaft "ankotzt". Die folgende 63:66-Heimniederlage beim Debüt des neuen Bundestrainers Gordon Herbert hat das präsidiale Gemüt wohl weiter gedrückt, da kam der 72:69-Auswärtssieg in Polen als Stimmungsaufheller gerade recht. Die DBB-Auswahl ist auf dem Weg zur WM 2023 wieder auf Kurs: Die ersten Drei der Vierergruppe erreichen die zweite Runde, bei den Gegnern Estland, Polen und Israel ist das machbar. Alles gut, Präsident befriedet? Mitnichten.