
West-Nil-Virus breitet sich in Ostdeutschland aus
n-tv
Bayern ist bereits ein Hotspot für das West-Nil-Virus. Nun breitet sich dieses auch im Osten Deutschlands aus. Über den Grund dafür rätseln die Forscher noch.
Der Osten ist neben Bayern Hotspot für die Verbreitung des hierzulande erst seit Kurzem beim Menschen auftretenden West-Nil-Virus durch heimische Stechmücken. Das sagte Doreen Werner, Biologin am Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung in Müncheberg in Märkisch-Oderland. "Warum, wissen wir noch nicht." Betroffen seien Thüringen, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Brandenburg.
Wissenschaftler des Friedrich-Loeffler-Instituts hatten Hausmücken bereits als Überträger des West-Nil-Virus - das ursprünglich vor allem in wärmeren Regionen der Erde vorkommt - identifiziert. Das Virus kann in Stechmücken überwintern. "Je wärmer es dann wird, umso besser können sich die Krankheitserreger weiterentwickeln", erläutert Werner.
Einige Infizierte leiden dann an grippeähnlichen Symptomen. Schwere Verläufe sind selten, können aber tödlich enden. Auch mit Blick auf den Klimawandel gebe es eine Zirkulation von Viren, hat die Forscherin beobachtet. "Die Klimaveränderung führt dazu, dass sich die Erreger in den Mücken besser vermehren können. Zentraler Dreh und Angelpunkt ist aber die zunehmende Globalisierung", schätzt Werner ein.