
Wer zur WM fährt, wird Teil des Missbrauchs
n-tv
Das WM-Jahr beginnt und Katar lässt weiterhin Migranten in sklavenähnlichen Bedingungen arbeiten. Die Lage im Emirat wird sogar immer schlimmer, mindestens 15.000 tote Gastarbeiter werden seit der WM-Vergabe gezählt. Wer an der WM teilnimmt, wird Teil des Leids.
In elf Monaten startet die Fußball-Weltmeisterschaft in Katar. Die Kritik am Missbrauch und an der Ausbeutung der mehr als zwei Millionen Arbeitsmigrantinnen und -migranten in dem autoritären Wüstenstaat reißt nicht ab. In einigen Ländern fordern Stimmen sogar den Boykott des Turniers. Der Grund: Die Lage im Emirat wird einfach nicht besser. Im Gegenteil.
"Elf Jahre, nachdem Katar den Zuschlag für die Ausrichtung der Fußball-Weltmeisterschaft erhalten hat, vier Jahre nach dem Versprechen, das der Sklaverei ähnliche Kafala-System abzuschaffen, leidet die Mehrheit der Arbeiter weiterhin unter Missbrauch", sagt Hiba Zayadin, leitende Golf-Expertin der Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW), im Gespräch mit ntv.de. "Der katarische Staat lässt die Arbeiter weiterhin weitgehend im Stich."
Konkret heißt das laut Zayadin trotz Reformprozessen auf dem Papier: "Ihre Pässe werden immer noch beschlagnahmt und Arbeiter müssen nach wie vor lange Arbeitszeiten ertragen und in schlechten Wohnverhältnissen leben." Oft arbeiteten sie Schichten mit zehn bis zwölf Stunden, sieben Tage die Woche, in extrem gefährlicher Hitze und wohnten dicht gedrängt in einem Zimmer ohne sauberes Wasser und mit unsicheren Gasanschlüssen. Die Arbeitgeber verfügten nach wie vor über "verschiedene Kontrollinstrumente", die sie einsetzen würden, "um die Arbeitnehmer in ausbeuterischen und missbräuchlichen Bedingungen gefangenzuhalten". Letztere müssten etwa manchmal monatelang vergeblich auf ihren Lohn warten und trotzdem schuften.

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