Wenn rechte Hetze hipper Lifestyle wird
Die Welt
Christian Schwochows neuer Kinofilm „Je suis Karl“ entwirft ein Szenario, in dem eine rechte „Bewegung“ versucht, in Europa gewaltsam die Macht zu ergreifen. Sie hat einen sehr präzisen Plan. Am Anfang steht ein blutiges Attentat.
Gestehen wir es uns ein: Die neurechte Identitäre Bewegung gibt sich – mit nicht zu unterschätzendem Erfolg – einen hippen, zeitgemäßen Anstrich: jung, von jahrelanger Machtausübung unbefleckt, auf allen modernen Kommunikationskanälen präsent.
In dem Film „Je suis Karl“ haben die Rechten auch noch einen charismatischen Führer: gut aussehend, Universitätsabsolvent, vielsprachig, rhetorisch brillant. Sein Name ist Karl, und sein Ziel ist die Machtergreifung. Was er öffentlich natürlich so nicht sagt, im engen Zirkel aber schon. Jannis Niewöhner spielt ihn, und er macht Fanatismus so toxisch-attraktiv, dass es einem kalt den Rücken herunterläuft.