"Wenn Nacht gewesen wäre, wären wir umgekommen"
n-tv
Auf der griechischen Urlaubsinsel Rhodos toben die Brände weiter. Trotz des massiven Einsatzes von Löschflugzeugen sind die Feuer nicht unter Kontrolle. Für viele Urlauber sind die Flammen ein Schock. "Es war eine ganz knappe Kiste", sagt ein Deutscher.
Eine sandige kleine Bucht, türkis glitzerndes Wasser - und die verkohlten Überreste einer Strandbar samt verbogener, in der Hitze geschmolzener Strandliegen. Im Südosten von Rhodos haben die Flammen an vielen Stellen sämtliche Vegetation niedergewalzt, haben sich durch Buschwerk und Wälder gefressen und erst am Meer Halt gemacht.
Übrig geblieben sind die schwarzen Gerippe der Bäume und eine dicke, dreckiggraue Schicht aus Asche, eine öde, triste Landschaft. Dazwischen: Große Hotels und weiß getünchte Bungalows. Die meisten stehen noch, manche sind verrußt, andere unberührt, wieder andere halb abgebrannt. Alle sind sie evakuiert, menschenleer. Nur Feuerwehr- und Polizeiautos sausen vorbei, immer wieder.
Im Norden der Insel hingegen herrscht auf den ersten Blick Urlaubsbetrieb. Touristen heizen in offenen Beach-Buggies durch die Straßen, sitzen in Cafés und Tavernen. Der Flughafen funktioniert normal, lediglich auf einer Empore finden sich Feldbetten. Dort harren gemeinsam mit Dutzenden anderen die beiden deutschen Familien Sommer und Ehle aus Bremen und Magdeburg aus - bereits seit 35 Stunden, wie Mario Sommer am Vormittag sagt, und das mitsamt der vierjährigen Greta und dem siebenjährigen Lenny. So wie ihnen geht es vielen weiteren tausend Menschen, die seit dem Wochenende in Turnhallen und Schulen untergebracht sind.