"Wenn ich getötet werde, ist die Bundesregierung dafür verantwortlich"
Süddeutsche Zeitung
Nach dem Abzug der Bundeswehr sind deren einheimische Helfer in höchster Gefahr. Sie sollen mit ihren Familien nach Deutschland kommen können. Ein geregeltes Verfahren gibt es dafür aber nicht.
Am Tag danach hatte er nur einen Gedanken: weg, nichts wie weg hier. Die letzten deutschen Soldaten waren gerade aus ihrem Stützpunkt in Masar-i-Scharif abgezogen, vor den Toren der Stadt kämpften afghanische Sicherheitskräfte gegen die Taliban. Shoaib Ahmad Samadi ist mit seiner schwangeren Frau und dem 18 Monate alten Sohn am Mittwoch nach Kabul geflogen. Immerhin Kabul, das ist noch nicht von den Taliban umzingelt. Die Samadis wollen den Deutschen hinterherfliegen - in die Sicherheit. "In Afghanistan sind meine Chancen zu überleben gleich null", schreibt er in einer Textnachricht. Aber die Bundesregierung hat vor dem Abzug der Soldaten noch hohe bürokratische Hürden für Männer wie Samadi etabliert.More Related News