Wenn Frauen sterben, weil sie Frauen sind
Die Welt
Jeden Tag versucht ein Mann, seine Partnerin zu töten. Die Politik will mehr gegen Gewalt unternehmen, die sich speziell gegen Frauen richtet. Doch das dauert: Bisher sind solche Straftaten noch nicht einmal genau definiert. Einen Fortschritt gibt es jetzt aber bei der Statistik.
Statistiken bilden die Realität nie genau ab. Und doch geben sie oft Hinweise, wohin man genauer schauen sollte: Ein Beispiel hierfür ist Gewalt, die sich gegen Frauen richtet: Hass, Schläge, Verletzungen – immer wieder auch Mord.
Die Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA) geben an, dass fast jeden Tag irgendwo in Deutschland ein Mann versucht, seine Partnerin oder die Ex zu töten. Alle drei Tage führt das im Schnitt zum Tod einer Frau. Und das sind lediglich jene Taten, die von der Polizei auch gemeldet werden. Neben solcher Gewalt im Zusammenhang mit Partnerschaft werden Frauen immer wieder mit dem Vorwand eines vermeintlich gekränktem Familienstolzes ermordet. Es gibt zudem Tote unter Prostituierten. Dazu kommt das Phänomen sogenannter Incels, die sich oft im Internet radikalisieren. Sie rechtfertigen Übergriffe wiederum mit sexueller Frustration. Angriffe oder Tötungsdelikte geschehen also allzu oft aus allgemeinem Frauenhass.