Wenn ein Profi weint
ZDF
Mit der Fußball-EM zurück Richtung Normalität, Erinnerung an den Überfall auf die Sowjetunion, Merkel empfängt Macron. Unsere Themen im Update.
spüren Sie auch so etwas wie Erleichterung über die gewohnte Geräuschkulisse aus den Fußballstadien der EURO 2020? Über das Signal, dass die Zeit des irgendwie aseptischen Rumgekickes jetzt vorbei ist? Heute ist das ZDF wieder dran, und wir hoffen auf spannende Begegnungen Kroatien-Tschechien (18 Uhr) und England-Schottland (21 Uhr). Viele spüren diese Erleichterung, aber auch, dass Europa schon ein merkwürdiger Gastgeber ist. In Budapest sitzen mehr als 55.000 Menschen im Stadion, meist ohne Maske. Viktor Orbán will wiedergewählt werden und ist dafür offenbar bereit, die Gesundheit der Fans zu riskieren. In St. Petersburg sieht alles nach der im gewohnten UEFA-Design aufgeputzten Fußballarena aus, während - wie das "auslandsjournal" gerade gezeigt hat - Wladimir Putin seine Kritiker in der Metropole an der Newa bedrängt. Und Boris Johnson in London freut sich aufs Endspiel im Londoner Wembley-Stadion, eine Show für sein "global Britain", das er vom Kontinent immer weiter wegführt. Fußball als allerkleinster gemeinsamer Nenner. "Ach, Europa!", hat Hans Magnus Enzensberger schon vor Jahrzehnten geseufzt. Wir Fernsehleute sind trotzdem froh, ein Stück Normalität bieten zu können - ein friedlicher Nationenwettbewerb, jenseits der politischen Verhältnisse. Ist es nicht ohnehin so, dass ein Robert Lewandowski mehr für die deutsch-polnische Nachbarschaft tut, als eine betont Deutschland-kritische polnische Regierung zerstören kann? Gemeinsame Helden verbinden auch über politisch schwierige Zeiten.More Related News