Wenn Deutschland sich weigert, Hilfsgüter für die Ukraine zu kaufen
Die Welt
Pflaster, Antibiotika, Schmerzmittel – das Militärkrankenhaus in Dnipro braucht dringend medizinisches Material. Die Bitte landete beim Land Berlin. Das wollte helfen, doch dann versandete die Anfrage. Denn das Auswärtige Amt wollte die Lieferung nicht finanzieren.
Das deutsche Engagement für die Ukraine sei „breit und langfristig“, heißt es auf der Website des Auswärtigen Amtes. Nach den USA steuere man die zweithöchsten finanziellen Mittel für humanitäre Hilfe bei. Eine Tatsache, die deutsche Politiker dieser Tage gerne erwähnen, wenn es um ausbleibende Waffenlieferungen seitens der Bundesregierung geht.
In der Realität ist man aber im Einzelfall nicht bereit, Lieferungen medizinischer Hilfsgüter in die Ukraine zu finanzieren. WELT-Recherchen zeigen, dass sich das Auswärtige Amt weigert, dem Berliner Senat eine Lieferung von Arzneimitteln und medizinischer Ausrüstung zu finanzieren, die vom Militärkrankenhaus der Stadt Dnipro (ca. 1 Mio. Einwohner) dringend erbeten wurde.